05.02.24
Ausbau der Telenotarzt-Systeme
in Nordrhein-Westfalen
VON CHRISTIAN HERMANNS
Bonn/Düsseldorf. Sie schalten sich aus einer Zentrale in Rettungsdienst-Einsätze, leiten RTW-Besatzungen bei der Behandlung von Akut-Erkrankten und Schwerverletzten an und tragen so zu einer schnelleren Versorgung von Patienten sowie zur Entlastung des Systems bei: Vielerorts sind Telenotärzte inzwischen zu einem wichtigen Baustein im Rettungsdienst geworden.
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Jetzt ist der Vertrag für ein Telenotarztsystem in der Stadt Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis geschlossen worden. Möglicherweise schon ab 2025 soll die Telenotarztzentrale für die Region in der Hauptfeuerwache der Stadt Bonn eingerichtet werden. Die Telenotärztinnen und -ärzte stellt das Universitätsklinikum der Stadt. Aus der Zentrale sollen eines Tages bis zu acht Rettungswagen in Bonn und sieben Fahrzeuge im Rhein-Sieg-Kreis betreut werden. Bis 2028 könnten es laut Rhein-Sieg-Kreis in der Region bis zu 60 Rettungsfahrzeuge sein, deren Besatzungen den Telenotarzt ansprechen und um Rat bitten können. Und auch die Besatzungen von Krankentransportwagen und von Notarzt-Einsatzfahrzeugen sollen sich bei Fragen an die Telenotarztzentrale Bonn wenden können.
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Damit wird das Netz von Telenotarzt-Systemen in Nordrhein-Westfalen allmählich immer dichter. Bereits seit 2014 gibt es eine Telenotarzt-Zentrale bei der Feuerwehr Aachen für die Stadt Aachen, die StädtRegion Aachen, angrenzende Landkreise und einige weitere Gebiete. Die Aachener waren bei der Einführung des Telenotarztes Vorreiter. In zahlreichen Forschungsprojekten hatten sie die Notwendigkeit zur Einführung des speziellen Arztes, die Machbarkeit, die Rechtssicherheit und andere wichtige Punkte belegt. Die Vorbereitungen zur Einrichtung von Notarzt-Zentralen in Krefeld, Bielefeld und anderen Städten laufen. Dort wird der Betrieb voraussichtlich ebenfalls in den nächsten Monaten starten.
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Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hatte 2020 angeordnet, dass in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren flächendeckend Telenotarzt-Systeme eingeführt werden sollen. Der Beschluss wurde damals in Abstimmung mit den Verbänden der Krankenkassen, der kommunalen Spitzenverbände und den Ärztekammern gefasst. Bis zum kommenden Jahr sollen insgesamt elf Telenotarzt-Zentralen einsatzbereit sein.
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​Kreise in Nordrhein-Westfalen, die jeweils eine Telenotarzt-Zentrale gründen
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Stadt Essen, Stadt Mülheim an der Ruhr, Stadt Oberhausen
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Stadt Duisburg, Stadt Krefeld, Stadt Mönchengladbach, Kreis Kleve, Kreis Viersen, Kreis Wesel
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Stadt Bonn, Rhein-Sieg-Kreis
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Stadt Dortmund, Kreis Unna, Stadt Hagen
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Stadt Bochum, Stadt Herne, Stadt Gelsenkirchen, Stadt Bottrop
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Stadt Münster, Kreis Borken, Kreis Warendorf, Kreis Coesfeld, Kreis Steinfurt, Kreis Recklinghausen
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Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Soest, Kreis Siegen-Wittgenstein
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Kreis Mettmann, Stadt Wuppertal, Stadt Solingen, Stadt Remscheid, Stadt Leverkusen, Ennepe-Ruhr-Kreis
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Stadt Köln, Rheinisch-Bergischer Kreis
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Stadt Aachen, Städteregion Aachen, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg, Kreise Düren, Rhein-Kreis Neuss und der Rhein-Erft- Kreis
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Stadt Bielefeld, Kreis Lippe, Kreis Höxter, Kreis Paderborn, Kreis Herford, Kreis Gütersloh und Kreis Minden-Lübbecke
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Quelle: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen